Vorgeschriebene Ausstattung für Motorradfahrer

Welche Ausstattung ist beim Motorradfahren vorgeschrieben?

Motorradfahrer sind gesetzlich dazu angehalten, über verschiedenes Zubehör zu verfügen:

• Helm: Das Tragen eines Helms ist beim Motorradfahren vorgeschrieben; für den Fahrer ebenso wie für den Sozius. Der Helm muss zugelassen, ordnungsgemäß geschlossen sein und der Norm ECE 2205 entsprechen. Helme nach der Norm ECE-R 22.5 dürfen ab Anfang 2024 nicht mehr verkauft werden. Reflektoren sind nur für das Motorrad selbst, nicht aber für den Helm verpflichtend. Bei Verstoß gegen die Helmpflicht wird für Fahrer sowie volljährige Mitfahrer ein Bußgeld in Höhe von 15 Euro fällig. Befördern Sie ein Kind ohne Helm auf dem Motorrad, kostet dies 60 Euro.
• Beleuchtung: Für Ihre Sicherheit und Sichtbarkeit muss Ihr Motorrad nach vorn mit weißem Licht, nach hinten mit rotem Licht und seitlich mit gelbem Licht ausgestattet sein. Für seine Verkehrssicherheit sind mindestens folgende Beleuchtungen erforderlich: Fernlicht, Abblendlicht, Schlussleuchte, Bremslicht, Begrenzungsleuchte, Nebelscheinwerfer, Nebelschlussleuchte, Rückstrahler und seitliche Rückstrahler. Alle Leuchtmittel bedürfen eines ECE-oder EG-Prüfzeichens. Bei Vergehen hängt die Höhe des Bußgelds von der Örtlichkeit sowie eventuellen Unfallfolgen ab. Es beträgt zwischen 10 und 35 Euro.
• Nummernschild: Jedes Motorrad muss durch ein Schild identifizierbar sein. Die kleinsten zugelassenen Maße sind 180 x 200 mm, die größten 200 x 220 mm. Bei fehlendem Kennzeichen wird ein Bußgeld von 60 Euro fällig. Ist es unleserlich, fallen 5 Euro an.

Gut zu wissen: Besteht durch fehlende oder nicht konforme, vorgeschriebene Ausrüstung ein Risiko für die Teilnahme am Straßenverkehr, kann die Polizei das Motorrad an Ort und Stelle beschlagnahmen.

Sicherheit an oberster Stelle: Welche Ausstattung ist empfehlenswert?

Zusätzlich zur vorgeschriebenen Ausstattung, ist es empfehlenswert, weiteres Zubehör zu besitzen, das Ihre Sicherheit maßgeblich verbessern kann:

• ein geeignetes Motorradoutfit, bestehend aus Jacke und Hose: Es minimiert das Risiko von Läsionen, Abschürfungen, Brüchen oder auch Perforationen.
• spezielle Stiefel oder Schuhe für Motorradfahrer: Wählen Sie ein CE-geprüftes Modell, da diese im Allgemeinen im Bereich der Ferse sowie der Fußspitze verstärkt sind und den Knöcheln effizienten Schutz bieten.
• eine Airbag-Weste: Diese Schutzwesten wurden speziell konzipiert, um Stöße im Bereich der Wirbelsäule, des Brustkorbs und des Bauchraums abzufedern. Sie schützen sogar die Hals-und Lendenwirbelsäule.
• Handschuhe: Handschuhe sind keine Vorschrift, jedoch sehr empfehlenswert für Fahrer und Sozius. In der Tat erleiden die Hände bei Stürzen und Unfällen häufig Stöße oder Abschürfungen durch das Rutschen über den Asphalt. Achten Sie bei Ihren Handschuhen auf das CE-Prüfzeichen. Optimalen Schutz bieten Handschuhe, welche zudem der Norm EN 13594:2015 entsprechen. Auch hier gelten im Ausland oft abweichende Gesetze, welche fehlende Handschuhe mit Geldbußen und Punkten im Verkehrsregister ahnden.
• Warnweste: Für Motorradfahrer empfiehlt sich zumindest das Mitführen einer Warnweste nach EN-Norm. Auch wenn diese in Deutschland nicht vorgeschrieben ist, leistet sie nützliche Dienste bei Unfällen oder Pannen. Ob in Gelb oder einer anderen Farbe, ist unerheblich, solange die Weste fluoresziert. Im europäischen Ausland ist eine Warnweste für Motorradfahrer oft vorgeschrieben. Zuwiderhandlungen werden mit empfindlichen Geldbußen belegt; in Frankreich beispielsweise mit 135 Euro bis zu 750 Euro.

Sie kennen nun alle vorgeschriebenen Ausrüstungsgegenstände und Ausstattungsteile für das Motorradfahren. Auch wenn einige davon nicht vorgeschrieben sind, empfehlen wir Ihnen, nicht darauf zu verzichten: Sicherheit ist unbezahlbar!