Leichte Elektroautos mit begrenzter Reichweite sind besser für die Umwelt

Die französische Agentur für den grünen Wandel (ADEME) hat in einer Stellungnahme bekanntgegeben, dass kleine Elektroautos umweltfreundlicher sind als große Limousinen oder SUV. Diese Modelle sind wesentlich günstiger in der Anschaffung und erreichen schneller die CO2-Neutralität.
Leichte Elektroautos mit begrenzter Reichweite sind besser für die Umwelt
©Pogonici / Getty Images

Da der Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren in Europa ab 2035 verboten ist, möchte die ADEME Autofahrern, die bereits jetzt auf Elektroautos umsteigen möchten, eine Orientierungshilfe bieten. Sie empfiehlt, kleine Elektroautos und Ladestationen für zu Hause zu bevorzugen, da diese umweltfreundlicher sind. Große Limousinen und SUV mit ultraschnellen Ladestationen seien nicht geeignet, wenn man ein emissionsneutrales Fahrzeug fahren möchte.

Nach Angaben der ADEME ist die Batteriekapazität das wichtigste Kriterium, um die Umweltauswirkungen von Elektroautos zu messen. Eine Batterie müsse weniger als 60 kWh Leistung und idealerweise eine Reichweite von weniger als 450 km bieten, damit das Auto über seine gesamte Lebensdauer eine positive Bilanz aufweist, d. h. zwei bis drei Mal weniger CO2-Emissionen als ein gleichwertiges Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Bei mehr als 60 kWh ist der ökologische Nutzen nicht mehr gewährleistet. Die ADEME schätzt, dass die bei der Herstellung eines kleinen Elektrofahrzeugs entstandenen CO2-Emissionen erst nach 15 000 km Fahrt ausgeglichen werden. Bei einem SUV, der erheblich schwerer ist, müssen fast 100 000 km zurückgelegt werden, um das gleiche Ergebnis zu erreichen.

Ein weiterer Vorteil elektrischer Kleinwagen besteht darin, dass sie zwar in der Anschaffung teurer sind als ein herkömmliches Modell mit Verbrennungsmotor, aber innerhalb kurzer Zeit rentabel werden. Nach Berechnungen der ADEME kostet eine Fahrt von 300 km mit einem Ladegerät zu Hause etwa 10 Euro, also drei Mal weniger als an der Tankstelle. Eine Limousine oder ein SUV, die bzw. der an einem Schnellladegerät aufgeladen wird, kostet hingegen schnell 40 Euro und ist somit nicht mehr attraktiv. Am meisten spart man, wenn man sein Fahrzeug zu Hause – am besten über Nacht – auflädt.

Die Empfehlung lautet, für kurze Fahrten in der Stadt ein kleines Elektroauto und für längere Strecken andere Verkehrsmittel wie den Zug zu nutzen.