Gibt es bald universelle Ladestationen für Elektrofahrzeuge?

Ähnlich wie bei Mobiltelefonen, wo USB-C bald zum universellen Standard wird, muss auch beim Aufladen von Elektrofahrzeugen eine einheitliche Lösung angestrebt werden, die für jeden Fahrzeugtyp und jede Automarke geeignet ist. Bis dahin ist es zwar noch ein weiter Weg, aber Forscher des Madras Indian Institute of Technology in Chennai arbeiten an einem universellen Ladegerät, das Batterien für Elektrofahrzeuge zwischen 120 und 900 Volt aufladen kann.
Die Spannung einer Elektrofahrzeugbatterie wird in Volt (V) gemessen, ist aber von Modell zu Modell verschieden, sodass das Aufladen über eine gemeinsame Infrastruktur schwierig ist. Das nun entwickelte Batterieladegerät besteht aus zwei Stufen: Die erste Stufe umfasst eine Schaltung zur Spannungskorrektur, gefolgt von einem DC-DC-Wandler. Das bedeutet, dass zunächst die Spannung des Ladegeräts korrigiert wird. Ist die Batteriespannung höher als die Eingangsspannung, wird sie erhöht und im umgekehrten Fall gesenkt.
Den Projektverantwortlichen zufolge wäre das neue Ladegerät eine sichere und effiziente Lösung zum Aufladen von Batterien bei jeder beliebigen Spannung zwischen 120 und 900 V. Bei niedrigeren Spannungen von 48 bis 120 V sei es hingegen etwas weniger effizient. Ziel ist es, mit der Erfindung in Zukunft auch Fahrrädern, Motorrädern und kleinen Elektroautos eine Ladelösung zu bieten.
Das Ladegerät könnte nach Angaben der Projektleiter auch als tragbare Einheit verwendet werden, wie ein Notfallset, das man stets mitführen sollte. Deshalb könnte diese Lösung eines Tages auch als Bordladegerät auf den Markt kommen. Das Entwicklerteam hat bereits ein Patent angemeldet und hofft auf eine Zusammenarbeit mit Industriepartnern, um ein erstes Modell auf den Markt zu bringen.