Winterreifen, Schneeketten, Anfahrhilfen: Welche Ausstattung ist die Richtige, um dem Winter die Stirn zu bieten?
Ab welchem Zeitpunkt im Jahr sollte man Winterreifen verwenden?
In den Regionen, welche am meisten von den Folgen des Wintereinbruchs betroffen sind, wird empfohlen, das Fahrzeug ab November mit Winterreifen auszustatten. Im Allgemeinen wird zu ihrer Verwendung geraten, sobald die Temperatur unter 7 °C sinkt, da sie verschiedene bautypische Eigenschaften besitzen, welche sie besonders geeignet für winterliche Straßenverhältnisse machen:
- Das Gummi verhärtet sich nicht bei niedrigen Temperaturen, wodurch eine bessere Bodenhaftung gegeben ist;
- Das Profil ist tiefer als das von Sommerreifen;
- Das Lamellen-Profil begünstigt die Verdrängung von Wasser und Schnee.
Seien Sie sich im Klaren darüber, dass Winterreifen keinesfalls während der Sommersaison verwendet werden sollten. Die Kosten für Montage oder Wechsel sind ihr einziger Nachteil.
Gut zu wissen: Obwohl sie oftmals mit Schneereifen verwechselt werden, handelt es sich lediglich bei Winterreifen um eine offizielle Bezeichnung. Durch die europäische Gesetzgebung anerkannt, unterscheiden sie sich durch eine spezielle Kennzeichnung. Diese stellt eine Schneeflocke innerhalb eines stilisierten Bergs dar: das Alpine-Symbol.
Was sind die Besonderheiten von Schneeketten?
Schneeketten sind dafür vorgesehen, die Reifen des Fahrzeugs damit zu „überziehen“ bzw. zu bedecken. Es handelt sich um ein Hilfsmittel, welches die Haftung der Reifen auf der Fahrbahn beim Befahren einer sehr verschneiten Straße verbessern soll. Sie gestatten es, sich dort fortzubewegen, wo Winterreifen an ihre Grenzen stoßen. Ihr Gebrauch erweist sich als unverzichtbar, wenn Sie in einer bergigen Gegend leben, in der Schneefälle die Regel sind. Schneeketten verfügen über diverse Vorteile:
- eine robuste Beschaffenheit, welche eine schwere Gewichtsbelastung gestattet;
- die Möglichkeit der Verwendung mit den meisten gängigen Fahrzeugen;
- ausgezeichnet an steile und kurvige Straßen angepasst.
Der hauptsächliche Nachteil von Schneeketten liegt in der umständlichen Montage, welche einige Übung erfordert. Bevorzugen Sie eine unkomplizierte Lösung, entscheiden Sie sich für selbstspannende Schneeketten. Sie sind einfacher zu handhaben, jedoch kostspieliger.
Gut zu wissen: Schneeketten sind in Deutschland nur selten verpflichtend durch die Straßenverkehrsordnung vorgeschrieben, beispielsweise um einige Skigebiete befahren zu dürfen. In dem Fall weist ein rundes Schild mit blauem Hintergrund und einem mit Schneeketten versehenen Reifen auf die Schneekettenpflicht hin. Denken Sie daran, die Schneeketten umgehend nach Verlassen der verschneiten Straße wieder zu entfernen.
Unter welchen Gegebenheiten sollte man Anfahrhilfen nutzen?
Anfahrhilfen stellen eine interessante Alternative zu Schneeketten dar. Preisgünstiger und einfacher zu montieren, bieten Sie einen verbesserten Fahrkomfort. Ebenso wie Schneeketten werden Anfahrhilfen aus Sicherheitsgründen verwendet. Es handelt sich um eine Gleitschutzvorrichtung, welche es gestattet, leichter auf glatten oder verschneiten Straßen zu fahren. Oftmals besteht sie aus synthetischen Textilien (hauptsächlich Polyesterfasern), gelegentlich auch aus Faserverbundwerkstoffen. Die Anfahrhilfen tragen zu einer verbesserten Bodenhaftung bei und beeinflussen die Fahrstabilität des Fahrzeugs positiv, indem sie das auf dem Asphalt befindliche Wasser aufsaugen. Dies verringert das Risiko für Aquaplaning und Schleudern erheblich. Anfahrhilfen für Reifen sind jedoch weniger robust als Schneeketten. Ihre Lebensdauer sowie ihre Performance in Bezug auf den lateralen Grip erweisen sich ebenfalls als begrenzt.
Winterreifen, Schneeketten sowie Anfahrhilfen gehören alle zur speziellen Ausstattung, dank derer Sie dem Winterbeginn mit einem Höchstmaß an Sicherheit und Gelassenheit entgegensehen können. Ihre Auswahl erfolgt in Abhängigkeit Ihres Budgets, der Regionen, in denen Sie unterwegs sind, sowie der Art der Fahrten, welche Sie im Winter unternehmen.
