Elektrofahrzeuge: Welche Reichweite für welchen Zweck?
Die verschiedenen umweltfreundlichen Autos und deren Verwendung
Bei den heutigen Ökoautos handelt es sich um Elektro-, Hybrid- und Plug-in-Hybridmodelle. Sie alle sind entwickelt worden, um unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden oder zumindest deren Verbrauch einzudämmen. Aber worüber reden wir genau und für welche Zwecke eignen sich die jeweiligen Modelle?
Das Elektroauto
Der Antrieb solcher Fahrzeuge wird ausschließlich von einem Elektromotor mit wiederaufladbarer Batterie realisiert, die wiederum über eine klassische Steckdose oder eine spezielle Ladestation aufgeladen wird. Es handelt sich um eine Motorisierung, die mit Emissionsfreiheit und Stille einhergeht. Von Renault über BMW, PSA, Nissan, Kia und Mercedes bis hin zu Tesla steht heute eine breite Palette an verfügbaren Modellen zur Auswahl. Die durchschnittliche Reichweite von Elektroautos beträgt zwischen 100 und 500 tatsächlichen Kilometern, wodurch sie eher für Fahrten in der Stadt oder Entfernungen unter 100 Kilometern infrage kommen. Wer weitere Strecken zurücklegt oder bei hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn unterwegs ist, wird sich auf die Suche nach einer Ladestation machen und sich auf einen relativ langen Halt einstellen müssen.
Das Hybridauto
In Hybridfahrzeugen ist eine Kombination aus Verbrennungsmotor (meistens ein Benzinmotor) und Elektromotor verbaut. Letzterer gewinnt kinetische Energie aus der Brems- und Beschleunigungsphase zurück und wandelt diese in Elektrizität um. Die so zurückgewonnenen Ionen werden in einer Batterie gespeichert, die dann, wenn es so weit ist, den Elektromotor antreibt, was für eine Reichweite von durchschnittlich 10 Kilometern genügt. Bei dieser Kombination verringert sich der Schadstoffausstoß um 15 bis 25 %. Hybridfahrzeuge sind daher für den Einsatz in der Stadt, wo es häufig zu Energierückgewinnungsphasen kommt, sowie für längere Fahrten abseits der Autobahnen prädestiniert. Da man auf der Autobahn jedoch selten bremst und beschleunigt, bleibt die Fortbewegungsarbeit im Endeffekt komplett am Benzinmotor hängen.
Der Plug-in-Hybrid
Dieses Hybridauto hat die Besonderheit, dass es über eine herkömmliche Haushaltssteckdose oder ein spezielles Ladeterminal aufgeladen werden kann. Mit einer elektrischen Reichweite von 50 bis 60 Kilometern eignet sich das Plug-in-Hybridauto besonders für den Einsatz in der Stadt und für kurze Fahrten. Außerhalb der Stadt und auf der Autobahn übernimmt der Benzinmotor, der allerdings aufgrund der verbauten Akkus ein hohes Fahrzeuggewicht zu tragen hat.
Analysieren Sie Ihr persönliches Fahrprofil
Viele Autofahrer überschätzen die Länge ihrer täglichen Fahrten sowie die dafür notwendige Zeit. Laut einer von Check24 durchgeführten Umfrage fuhren die Deutschen 2019 im Bundesdurchschnitt lediglich 33 Kilometer pro Tag mit dem Auto.
Bei solchen Strecken lohnt sich der Kauf eines umweltfreundlichen Autos! Hinzu kommt der rasche Netzausbau von Ladestationen. Laut Bundesnetzagentur gab es im ersten Quartal 2021 mehr als 33.800 öffentliche Ladestationen und somit gut 15.000 mehr als im ersten Quartal des Vorjahres – ein Anstieg von über 40 Prozent! Warum nicht vor dem Wechseln Ihres Autos ein paar Wochen lang aufschreiben, wie lange Sie fahren und welche Art von Straßen Sie nutzen? Das wird Ihnen helfen, das für Ihr Fahrprofil optimale Modell zu finden und den Schritt zum umweltschonenden Auto zu wagen.
In den letzten Jahren war der Automobilmarkt durch einen starken Anstieg bei den Verkaufszahlen umweltfreundlicher Autos gekennzeichnet. 2020 hat in Deutschland die Anzahl an zugelassenen Neuwagen mit elektrischem Antrieb einen neuen Rekordwert von rund 395.000 erreicht, was einem Marktanteil aller innerhalb eines Jahres zugelassenen Pkw von 13,5 Prozent entspricht. Sofern dieser Hype nicht lediglich auf die Kaufprämien zurückzuführen ist, sind die Deutschen wohl immer mehr von der Ökomobilität überzeugt.
