Das Auto in der Sonne parken: Risiken minimieren
Warum heizen sich Autos in der Sonne schnell auf?
Autos bestehen hauptsächlich aus Stahl und Aluminium. Diese Materialien absorbieren einen großen Teil der Sonnenenergie und wandeln sie in Hitze um. Je länger die Dauer der Aussetzung, umso höher steigt die Temperatur, mitunter auf bis zu 80 °C.
Hinsichtlich der Scheiben filtert das Glas moderner Windschutzscheiben einen Teil der Strahlung: 5 % der Strahlen werden reflektiert, das Glas absorbiert 25 %. Die übrigen 70 % dringen in den Fahrgastraum.
Gut zu wissen: die Mythen
Der durch die Fahrzeugfarbe bedingte Unterschied ist minimal. Auch wenn dunkle Autos sich in den ersten 20 Minuten schneller aufheizen, erreichen helle Autos nach langer Einstrahlung nahezu dieselbe Temperatur.
Die Fenster einen Spalt breit geöffnet zu lassen, hat ebenfalls keine nennenswerte Auswirkung. Untersuchungen zeigen nach 30 Minuten einen Unterschied von gerade einmal 2 °C. Kinder oder Haustiere in einem in der Sonne geparkten Fahrzeug sind daher einer echten Gefahr ausgesetzt.
Welche Auswirkungen hat Hitze auf das Äußere des Autos?
Autos sind aus widerstandsfähigen Materialien gefertigt. Die Auswirkungen der Sonne treten daher erst nach längerer Zeit auf:
- Lack: UV-Strahlen führen zum Ausbleichen und Abblättern des Lacks, allerdings erst nach einigen Jahren. Dies geht häufig mit anderen Faktoren einher (mangelhafte Pflege, Vogelkot, Baumharz …).
- Gummis: Gummi kann durch anhaltende UV-Strahlung austrocknen. Es wird dann hart, büßt seine schützenden Eigenschaften ein und kann manchmal bröselig werden. Dies betrifft vor allem die Türdichtungen, die Wischblätter der Scheibenwischer sowie die Reifen.
- Motor: Die Hitze kann die verschiedenen Flüssigkeiten sowie flexible Bauteile wie den Antriebsriemen und den Kühlwasserschlauch beeinflussen. Dies kann die vorzeitige Abnutzung des Motors sowie Leistungseinbußen bedingen.
Was sind die Auswirkungen von Hitze auf den Innenraum des Autos?
Im geschlossenen Fahrgastraum steigt die Temperatur um einen Grad pro Minute, bis sie sich bei 70 °C im Bereich der Luft und bei 80 °C im Bereich von Armaturenbrett, Lenkrad und Sitzen einpendelt. Es besteht die tatsächliche Gefahr von Verbrennungen.
Aus ästhetischer Sicht bewirkt langanhaltende Sonneneinstrahlung ein Ausbleichen der Kunststoffbauteile.
Gut zu wissen: Bei Elektroautos hat Hitze einen doppelt so schädlichen Effekt auf die Batterien. Ab 40 °C büßen Modelle mit luftgekühlter Batterie an die 20 % Reichweite ein. Hitze bedingt zudem die Verwendung der Klimaanlage, was die Reichweite zusätzlich verringert.
Können Autos durch Sonne anfangen zu brennen?
Moderne Autos mit Verbrennungsmotor besitzen gesicherte Tanks und bergen keinerlei Risiko. Die Gefahr geht viel mehr von im Fahrgastraum zurückgelassenen Gegenständen aus. Sonnenstrahlen können beispielsweise aufgrund der Lichtbrechung durch Flüssigkeit (etwa eine Wasserflasche) auf Teppich oder Sitze gelenkt werden und so das Material zum Schmelzen bringen.
Wie kann ich mein Auto vor Sonneneinstrahlung schützen?
Es gibt mehrere Schutzmaßnahmen:
- Parken Sie Ihr Auto in einer Garage oder einem Parkhaus. Alternativ können Sie den Sonnenstand antizipieren, um einen Platz im Schatten zu wählen.
- Verwenden Sie einen Sonnenschutz: So verringern Sie die Temperatur im Fahrgastraum um 10 °C (um 40 °C auf dem Armaturenbrett).
- Räumen Sie Kindersitze in den Kofferraum.
- Decken Sie die Gurte mit einem Tuch ab.
- Platzieren Sie eine adiabatische Windschutzscheibe, welche einen Teil der ankommenden Strahlung reflektiert (Achtung: Die Effektivität getönter Scheiben oder von Sonnenschutzfolien ist hingegen oft sehr unterschiedlich und meist wenig überzeugend).
Abnutzung von Gummiteilen, Verbrennungen, Verschlechterung der Motorleistung: Die mit Sonne verbundenen Risiken sind nicht unerheblich. Mit einigen Vorkehrungen wie einem Sonnenschutz und Parken im Schatten können Sie die Auswirkungen jedoch wesentlich reduzieren.
