Waschen ohne Wasser: kostengünstig und umweltfreundlich

In Deutschland entfallen 6 Prozent des jährlichen Wasserverbrauchs der Haushalte auf die Kategorie Autowaschen/Putzen/Garten. Für eine Autowäsche sind normalerweise zwischen 50 und über 300 Liter Wasser erforderlich – eine wirklich beachtliche Menge! Das ist einer der Gründe, warum das Waschen ohne Wasser in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Doch was ist das eigentlich genau?
Waschen ohne Wasser: kostengünstig und umweltfreundlich
©baranozdemir/iStock

Ist Waschen ohne Wasser wirklich möglich?

Das traditionelle Autowaschen, das viele Menschen als lästige Pflicht empfinden, hat auch Nachteile: Es ist auf öffentlichen Straßen verboten, bei Minustemperaturen problematisch und offen gesagt nicht gerade umweltfreundlich.
Das Auto ohne Wasser zu waschen klingt nach der idealen Lösung. Kann man aber ein Auto wirklich mit einem einzigen Tropfen Wasser reinigen?
Es ist natürlich klar, dass zum Waschen eines Geländewagens, der von einer langen Fahrt auf schlammiger Straße zurückkehrt, mehr Aufwand notwendig ist als für ein Stadtauto, das nachts in der Garage steht. Bei Letzterem und bei einem Großteil der allgemein genutzten Fahrzeuge ist aber das wasserlose Waschen tatsächlich möglich.
Hinweis: Diese Technik unterscheidet sich von der Waschmethode ohne Abspülen, die nicht ohne eine kleine Menge Wasser auskommt.

Was braucht man zum wasserlosen Waschen?

Für dieses Verfahren benötigen Sie spezielle Produkte, die kein Lösungsmittel enthalten und vollständig biologisch abbaubar sind. Für das komplette Programm sind das folgende drei Mittel:

  • ein Reinigungsmittel, das Schmutz löst
  • ein Schmiermittel, das das Anhaften von Verunreinigungen verhindert sowie
  • eine Politur, die die Karosserie schützt und zum Glänzen bringt

Anfangs enthielten wasserlose Autowaschprodukte flüchtiges Silikon, das sich bei neuer Lackierung nur schwer wieder entfernen lässt. Heutzutage werden die Produkte meist aus Polymeren hergestellt. An Equipment sind bei diesem Verfahren ansonsten nur Mikrofasertücher erforderlich, weil diese aufgrund ihrer Beschaffenheit die Oberflächen nicht zerkratzen.

Wie wasche ich ein Auto ohne Wasser?

Die Methode ist sehr einfach, wenn auch etwas zeitaufwändig. Gehen Sie wie folgt vor:

  • Achten Sie darauf, dass die Karosserie kalt ist.
  • Schütteln Sie den Kanister, damit sich die einzelnen Produktbestandteile gut vermischen.
  • Sprühen Sie das Produkt auf (indem Sie sich einen kleinen Bereich nach dem anderen vornehmen).
  • Lassen Sie das Produkt einige Sekunden lang einwirken.
  • Reiben Sie mit einem mit dem Mittel getränkten Mikrofasertuch gegebenenfalls die eine oder andere Stelle nach.
  • Mit einem sauberen, trockenen Tuch (auch das sollte ein Mikrofasertuch sein) abwischen und polieren.

Es gibt Betriebe, die sich auf wasserloses Autowaschen spezialisiert haben. Fachleute damit zu beauftragen lohnt sich, denn sie haben beispielsweise die passenden Mittel zur Hand und es spart Zeit. Manche kommen womöglich sogar zu Ihnen nach Hause.

Welche Vorteile hat das Waschen ohne Wasser?

Eine ganze Menge! Abgesehen von der Zeit für die Vorreinigung hat das Waschen ohne Wasser praktisch nur Vorteile:

  • Es ist aufgrund der Wassereinsparung und der biologischen Abbaubarkeit der verwendeten Produkte recht umweltfreundlich.
  • Es ist kostengünstig, denn ein Kanister Waschmittel kostet nur ca. 10 € für vier Durchgänge und die günstigen Mikrofasertücher sind waschbar und wiederverwendbar.
  • Es ist praktisch, da Sie die Produkte für alle Oberflächen (Karosserie, Windschutzscheibe usw.) nutzen können.
  • Dank des in den Produkten enthaltenen Wachses erhält der Lack seinen Glanz zurück.
  • Es hat einen „wasserabweisenden“ Effekt: Wasser perlt von den Oberflächen ab und Schmutz bleibt weniger haften.
  • Es schützt das Auto und sorgt dafür, dass es nicht so schnell wieder schmutzig wird, was die nächste Reinigung erleichtert.

Kurz gesagt, scheint wasserloses Waschen eine umweltfreundliche und kostengünstige Alternative zu Hochdruckreinigern und Walzenwaschanlagen zu sein. Das steigende Interesse an dieser Technik spornt die Produkthersteller an, sich einen Wettbewerb in Sachen Innovation und Effizienz zu liefern, was dem Endverbraucher ganz gelegen kommt.