Wann werden Autos zu 100 % umweltfreundlich sein?

Das Auto steht immer wieder im Mittelpunkt von Umweltdebatten. Aufgrund seiner Umweltbelastung scheint dieses Verkehrsmittel gegen das Prinzip der Ökomobilität, das für zukünftige Fortbewegungsmittel von entscheidender Bedeutung ist, zu verstoßen. Im Zuge des gesellschaftlichen Wandels haben sich aber auch die Autos verändert. Weniger umweltschädliche Motoren, Recycling von wiederverwertbaren Materialien: Kann das Auto zu 100 % umweltfreundlich werden?
Wann werden Autos zu 100 % umweltfreundlich sein?
©iLexx/iStock

Welche Autoteile sind recycelbar?

Mehr als 95 % aller Autoteile sind recycelbar. Im Automobilsektor, genauer gesagt auf dem Schrottplatz, trennen Fachleute die wiederverwertbaren Bauteile beschädigter Fahrzeuge von potenziell gefährlichen Abfällen. So kann eine Verschmutzung von Flüssigkeiten und Feststoffen durch das zerlegte Auto vermieden werden.

Zu den recycelbaren Teilen eines Autos gehören all jene, die noch funktionsfähig sind, wie:

  • die Blinklichter,
  • der Motor,
  • die Motorhaube,
  • die Türen
  • sowie der Kühler.

Das sind die Teile, die in der Kreislaufwirtschaft am häufigsten weiterverkauft werden.

Was passiert mit den anderen, nicht recycelbaren Komponenten?

Die Rohstoffe werden zurückgewonnen und in anderer Form neu verwertet. In einem Auto gibt es verschiedene recycelbare Materialien:

  • Stahl
  • Gusseisen
  • Aluminium
  • Textilien
  • usw.

Eisenhaltige Metalle sind in der Industrie sehr begehrt und werden in Gießereien oder Stahlwerken recycelt. Zu den Materialien, die derzeit beim Recycling weniger geschätzt werden, zählen Schäume, Kunststoffe und Kautschuke. Flüssigkeiten, Reifen, Öle und die Autobatterie werden im Zuge des Dekontaminationsvorgangs entfernt und zur Energieerzeugung durch Verbrennung genutzt.

Soll heißen: Endabfall, der nicht recycelt werden kann, wird vergraben. Gleichzeitig hofft man auf neue Technologien für die Abfallbehandlung.

Die verschiedenen Motorisierungen und ihre Auswirkung auf die Umwelt

Auch wenn die ersten Automobilhersteller sicherlich nicht im Sinn hatten, möglichst umweltfreundliche Automodelle zu entwickeln, rückt die Debatte über die Ökomobilität mittlerweile in den Vordergrund. Sich schnell fortbewegen und gleichzeitig seinen CO2-Fußabdruck verkleinern zu können, ist inzwischen beim Kauf eines Fahrzeuges Teil der Überlegungen. Jeder Motortyp hat außerdem seine eigenen Besonderheiten, die es zu bedenken gilt.

Der Dieselmotor – langlebig, aber nicht für Kurzstrecken geeignet

Die Anzahl der in Deutschland immer noch sehr präsenten Dieselfahrzeuge ist in den letzten Jahren allmählich zurückgegangen. Der Grund liegt zum einen darin, dass die Dekontamination bei diesem Motortyp sehr komplex ist, insbesondere was den Partikelfilter betrifft. Zweitens eignet sich diese Motorisierung nicht für kurze Fahrten in der Stadt, da es etwa 30 Minuten dauert, bis die ideale Betriebstemperatur erreicht ist. Auf der anderen Seite stößt ein Dieselfahrzeug wenig CO2 aus und weist tendenziell eine lange Lebensdauer auf.

Zwei neue, umweltfreundlichere Motoren

Im Wettlauf um die Ökomobilität teilen sich zwei weitere Motortypen das Feld: Wasserstoff und Strom. Zwar sinkt bei Wasserstoff die Emission von Treibhausgasen während der Fahrt drastisch, jedoch erweist sich dessen Herstellung als besonders umweltschädlich. Die immer beliebter werdenden E-Autos reichen für kurze Ausflüge in die Stadt aus. Bei Hybridfahrzeugen ist der Elektromotor mit einem weiteren Motor gekoppelt, was eine Kombination aus geringen CO2-Emissionen und guter Leistung auf der Straße bedeutet.

Die Zukunft des Autos hinsichtlich Ökomobilität

Wenn sich der Mensch weiterhin frei fortbewegen und gleichzeitig seinen CO2-Fußabdruck minimieren möchte, muss er seinen Fokus auf das Recycling aller beim Bau von Autos verwendeten Teile und Materialien legen. Dabei ist die Frage nach Motor und Treibstoff ebenfalls mitzuberücksichtigen. Soll das Elektroauto im Jahr 2021 als 100 % umweltfreundliches Auto gelten, ist noch die eine oder andere Anpassung vorzunehmen, damit die Menschen das wirklich glauben – nicht zuletzt Ökostrom sowie recycelbare Materialien bei der Produktion.

Es kann auch sein, dass noch weitere Alternativen entwickelt werden und den Begriff der Ökomobilität revolutionieren. Die Geschichte hat gezeigt (Stichwort erste Dampfkraftwagen), dass es den Autoherstellern nicht an Erfindungsreichtum mangelt. Sie haben schon die beeindruckendsten Herausforderungen gemeistert und wer weiß, vielleicht gelingt ihnen ja doch noch das zu 100 % recycelbare Auto?