Unsere Ratschläge für die Fahrt bei Regenwetter

Die Statistiken zeigen, dass der Griff zum Lenkrad bei Regenwetter ein doppelt so hohes Risiko für Unfälle mit Personenschäden birgt. Zwei Faktoren bedingen diese Tatsache: die schlechtere Bodenhaftung der Reifen und schlechtere Sichtverhältnisse. Welche Vorsichtsmaßnahmen sollte man bei Regen ergreifen? Inwiefern sollten Sie Ihren Fahrstil anpassen? Was ist Aquaplaning und wie sollte man darauf reagieren? Ein kleiner Auffrischungskurs, um eine rundum sichere Fahrt anzutreten.
Unsere Ratschläge für die Fahrt bei Regenwetter
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Antizipieren Sie die Wetterverhältnisse, eine elementare Geste

Sich vor Fahrtantritt über die Wetterbedingungen zu erkundigen, bringt zweierlei Vorteile. Planen Sie zunächst im Falle von Regen ein wenig zeitlichen Spielraum ein. Dieser vermeidet, dass Sie durch eine mögliche Verspätung gestresst sind und somit in Versuchung geraten, zu schnell zu fahren. Des Weiteren gestattet die Antizipation der Schlechtwetterzeit es Ihnen auf lange Sicht, sich mehr Zeit für die Rüstung Ihres Autos nehmen zu können.

Tipp: Kommen Unwetter erst während der Fahrt auf, hören Sie die Wetterberichte der staatlichen Radiosendern, welche eventuelle Unwetterwarnungen beinhalten.

Kontrollieren Sie den Zustand Ihres Fahrzeugs vor Fahrtantritt

Beim Auto wie beim Zweirad sind die zuerst zu prüfenden Elemente die Reifen. Es existieren spezielle Modelle, welche sich für die Fahrt auf regennasser Straße eignen. Sie verdrängen ein Maximum an Wasser und senken so das Risiko den Halt zu verlieren. Ihre Reifen sollten sich in einem guten Zustand befinden: Denken Sie daran, regelmäßig den Verschleiß zu prüfen.

Eine weitere fundamentale Ausstattung: die Scheibenwischer Ihres Autos. Ein abgenutztes oder steifes Gummi erfüllt seine Funktion nicht und schränkt die Sicht auf gefährlichste Art ein.

Tipp: Denken Sie daran, den Füllstand Ihrer Scheibenwischanlage zu prüfen. Entgegen der landläufigen Annahme trägt Regen – vor allem leichter – keineswegs zur Reinigung Ihrer Windschutzscheibe bei!

Passen Sie Ihren Fahrstil an

Bestimmte Einschränkungen haben einen Einfluss auf Ihre Sicherheit und müssen beim Fahren auf nassen Straßen berücksichtigt werden:

  • Bremswege werden verlängert;
  • Das Antizipieren von Situationen wird komplizierter;
  • Die Steuerung des Fahrzeugs ist schwieriger;
  • Das Risiko von Aquaplaning steigt.

Mit folgenden Verhaltensweisen können Sie die Gefahren von starkem Regen mindern:

  • Reduzieren Sie Ihre Geschwindigkeit;
  • Vergrößern Sie den Sicherheitsabstand;
  • Schalten Sie Ihr Abblendlicht ein;
  • Bei sehr starkem Regen sollten sie auch die Nebelscheinwerfer benutzen;
  • Nehmen Sie einen flüssigen Fahrstil ohne ruckhafte Bewegungen an;
  • Vermeiden Sie das Beschlagen im Fahrzeuginnenraum, indem Sie die Fenster leicht öffnen oder die Lüftung einschalten.

Denken Sie daran: Bei Regen sind die Geschwindigkeitsbegrenzungen wie folgt: 110 km/h auf Autobahnen, 100 km/h auf Schnellstraßen, 80 km/h auf Landstraßen. Wenn die Sichtweite weniger als 50 Meter beträgt, zum Beispiel bei Starkregen, gilt auf dem gesamten Straßennetz eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h.

Wie reagiert man bei Aquaplaning?

Aquaplaning bedeutet den Verlust der Bodenhaftung des Fahrzeugs auf der Straße. Die Ursache ist eine Wasserschicht, die sich zwischen der Straße und den Reifen bildet, die das überschüssige Wasser nicht mehr ableiten können. Je stärker die Reifen abgenutzt sind, desto mehr Aquaplaning tritt auf, was einen kompletten Kontrollverlust über das Fahrzeug zur Folge haben kann.

Widerstehen Sie bei Aquaplaning der Versuchung, zu bremsen, da Sie sonst ins Schleudern geraten. Lassen Sie das Gaspedal los und nutzen Sie die Motorbremse, um allmählich langsamer zu werden und die Gefahr des Schleuderns zu vermeiden. Behalten Sie die Fahrtrichtung bei, bis Ihr Fahrzeug wieder Bodenhaftung hat.

Wenn man einige Regeln des gesunden Menschenverstands beachtet, ist es möglich, bei Regen sicher zu fahren. Bei starkem Unwetter ist es jedoch das Klügste, gänzlich auf das Autofahren zu verzichten, vor allem, wenn Sie Ihre Fahrt verschieben können.