Ökofahrzeuge: Welcher Motor für welchen Einsatzzweck?

Verbrauchsgünstige und umweltschonende Fahrzeugmodelle finden dank der Bemühungen der Autohersteller endlich ihr Publikum, egal ob gebraucht oder neu. Welche Modelle gibt es und was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile?
Ökofahrzeuge: Welcher Motor für welchen Einsatzzweck?
©Petmal/iStock

Welche umweltfreundlichen Motorarten gibt es?

Elektromotor

Elektrofahrzeuge fahren ausschließlich mit Strom. Die Batterie, die den bzw. die Motor(en) antreibt, wird entweder über eine 220-V-Haushaltssteckdose oder über eine Schnellladestation aufgeladen. Damit kommt man leicht Hunderte von Kilometern weit. Die Umweltbelastung von Elektroautos ist zwar nicht gleich null, sie können aber immerhin mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden.

Hybridmotor

In einem Hybridfahrzeug ist eine Kombination aus Ottomotor und Elektromotor verbaut. Die den Elektromotor versorgende Batterie wird aufgeladen, sobald sich das Fahrzeug von der Stelle bewegt: durch Kopplung an den Verbrennungsmotor und durch Umwandlung der kinetischen Energie, die während der Beschleunigungs- und Bremsphase zurückgewonnen wird. Mit einer durchschnittlichen CO₂-Emission von 135 g/km ist das Hybridauto umweltfreundlicher als ein Diesel oder Benziner.

Plug-in-Hybrid

Ein Plug-in-Hybridfahrzeug ist ebenfalls mit Verbrennungs- und Elektromotor ausgestattet und verfügt zusätzlich über einen aufladbaren Akku. Es bietet eine größere Reichweite als das Hybridauto im vollelektrischen Modus sowie CO₂-Emissionen von nur 117 g/km unter realen Einsatzbedingungen.

Gase: LPG und CNG

LPG ist für Zweistoffmotoren geeignet, die mit Benzin und LPG betrieben werden können. LPG ist kostengünstiger und umweltfreundlicher als Benzin oder Diesel. Ein ausschließlich benzinbetriebenes Fahrzeug kann mit einem LPG-Kit umgerüstet werden. CNG auf Methanbasis hat ähnliche Eigenschaften wie LPG und noch geringere Emissionen umweltschädlicher Partikel.

Welche Motorisierung für welchen Zweck?

Die Vorteile des Hybridautos

Bei weniger als 50 km/h verbraucht das Hybridfahrzeug gar keinen Kraftstoff – ideal, wenn Sie ausschließlich in der Stadt unterwegs sind. Da das Beschleunigen und Bremsen das Aufladen der Batterie erleichtert, bewältigt der Hybrid den Stadtverkehr mit seinen häufigen Stopps und Starts sehr gut. Er fährt bei niedriger Geschwindigkeit flüssig und leise.
Nachteil: Der 100 % elektrische Modus reicht gerade mal für etwa 10 km. Auf der Autobahn führt das Gewicht der beiden Motoren zu einem Überverbrauch.

Die Vorteile des Plug-in-Hybrids

Mit dem Plug-in-Hybrid können Sie sich ruhig auf die Autobahn trauen, ohne einen Akkuausfall fürchten zu müssen. Sobald der Akku leer ist, übernimmt der Verbrennungsmotor – der Fahrer merkt davon nichts. Das Fahrzeugmodell ist für das Pendeln zwischen Wohnung und Arbeitsort prädestiniert und bietet eine gute Kombination aus bequemem Fahren in der Stadt und guter Beschleunigung auf der Autobahn. Auch kommen Sie mit einem Plug-in-Hybrid unter Umständen in den Genuss bestimmter Privilegien von Elektrofahrzeugen.
Nachteil: Wird der Verbrennungsmotor häufig verwendet, führt das hohe Fahrzeuggewicht zu einem Überverbrauch im Vergleich zum Dieselfahrzeug. Der Plug-in-Hybrid ist auch nicht für weite Strecken geeignet.

Die Vorteile des Elektroantriebs

Elektrofahrzeuge haben den großen Vorteil, dass man sich aussuchen kann, wo der Strom herkommt. So lässt sich die CO₂-Belastung bei Strom aus erneuerbaren Energien drastisch reduzieren. Das sparsame, geräuscharme und wartungsarme Elektrofahrzeug ist das perfekte Auto für die Stadt. Dank der deutlich verbesserten Reichweite bietet es genügend Flexibilität für die meisten Einsatzbereiche.
Nachteil: Der Akku muss nach ein paar Hundert Kilometern aufgeladen werden. Das braucht mitunter sehr viel Zeit, zwischen 30 Minuten an öffentlichen Ladestationen und mehreren Stunden an der Haushaltssteckdose.

Die Vorteile von LPG und CNG

Diese im Vergleich zu Diesel und Benzin deutlich umweltfreundlicheren Kraftstoffe sind ein guter Kompromiss für jene, die lange Strecken zurücklegen und ihre Umweltbelastung verringern möchten. Dass manche Fahrzeuge umgerüstet werden können, erleichtert den Übergang zu diesen Kraftstoffen.
Nachteil: Eine Gastankstelle zu finden ist oft gar nicht so leicht, insbesondere bei CNG-betriebenen Fahrzeugen.

Auch wenn das perfekte Ökoauto noch nicht existiert, bieten die Hersteller den Kunden und Kundinnen doch immer mehr Möglichkeiten, ein für sie passendes umweltschonendes Fahrzeug zu finden.