Handwäsche, Waschanlage oder Hochdruckreinigung – wofür soll ich mich entscheiden?

Wasserverbrauch, Lackschutz, Zeitaufwand, Endergebnis: Jede Autowaschmethode hat ihre Vor- und Nachteile. Im Folgenden sehen wir uns die verschiedenen Fahrzeugreinigungsmethoden und ihre jeweiligen Merkmale einmal genauer an, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können.
Handwäsche, Waschanlage oder Hochdruckreinigung – wofür soll ich mich entscheiden?
©Alicja Warguła/iStock

Die Waschanlage: einfach und schnell

Die traditionellen Walzen, die Teil aller Waschanlagen – seien es Portalwaschanlagen oder Waschstraßen – sind, wurden stark weiterentwickelt. Heute können Sie aus einer Vielzahl von Programmen wählen, von der Grundwäsche bis hin zur Tiefenreinigung mit Trocknung und Politur. Zahlreiche Autofahrer bevorzugen diese praktische, schnelle und günstige Waschmethode. Aber wie sieht es mit der Effizienz und den Auswirkungen auf die Umwelt aus?

Erster Punkt: Die alten Nylonbürstenwalzen verursachen kleinste Kratzer, wohingegen die aktuellen Modelle (aus Schaumstoff, Filz oder Mikrofaser) den Lack nicht beschädigen. Zweiter Punkt: In den meisten Waschanlagen wird das Waschwasser aufgefangen, gereinigt und gefiltert und danach wiederverwendet. Aufgrund dieses geschlossenen Kreislaufs gelten Waschanlagen grundsätzlich als umweltfreundlicher als die manuelle Fahrzeugreinigung. Trotzdem ist der Wasserverbrauch mit durchschnittlich 100 bis 300 Liter pro Fahrzeug nicht unerheblich. Vor dem Waschen müssen die Antennen abgeschraubt, die Seitenspiegel eingeklappt und die Scheibenwischer abgestellt sein.

Waschen von Hand mit oder ohne Wasser: zwei sehr unterschiedliche Techniken

Was bis vor ein paar Jahren noch regelmäßig praktiziert wurde, sieht man heute immer seltener: Menschen, die ihr Auto auf dem Privatgrundstück von Hand waschen. Für diese Methode ist nicht nur eine beträchtliche Menge Wasser (bis zu 400 Liter pro Waschvorgang) notwendig, sondern unter Umständen macht man sich dadurch sogar strafbar. Auch wenn in Deutschland kein Gesetz das Autowaschen auf dem eigenen Grundstück explizit verbietet, kommt hier möglicherweise ein anderes Gesetz zum Tragen – denn das bundesweit gültige Wasserhaushaltsgesetz untersagt das Einleiten potenziell gefährlicher Stoffe ins Grundwasser. Davon abgesehen birgt das manuelle Waschen wie jede andere Methode, bei der Reibung im Spiel ist, die Gefahr, die Karosserie zu zerkratzen.

In den letzten Jahren hat das sogenannte „wasserlose“ Waschen an Beliebtheit gewonnen. Unter diesem Begriff versteht man einerseits das Waschen ohne anschließendes Abspritzen (für diese Methode ist etwa ein Eimer Wasser nötig) und andererseits das Reinigen komplett ohne Wasser. Für Letzteres gibt es spezielle Mittel, die mithilfe eines Mikrofasertuchs aufgetragen werden. Diese Methode ist zwar sehr umweltfreundlich, nimmt aber leider viel Zeit in Anspruch und reicht nicht aus, wenn das Fahrzeug wirklich dreckig ist.

Hochdruckwäsche in der Waschbox als guter Kompromiss

Die SB-Waschbox, die es an vielen Tankstellen und anderen Orten gibt, bietet zahlreiche Vorteile. Erster Vorteil: Trotz der scheinbaren Stärke des Wasserstrahls ist die Hochdruckwäsche tatsächlich diejenige, die den Lack am wenigsten beschädigt. Es entsteht nämlich keine direkte Reibung und Druck allein ist für die Karosserie nicht gefährlich, solange Sie einen bestimmten Mindestabstand einhalten! Zweiter Vorteil: Der Wasserverbrauch ist deutlich niedriger als bei anderen Reinigungsarten. Je nach gewähltem Programm verbraucht eine Hochdruckwäsche zwischen 50 und 150 Liter Wasser. Letzter Vorteil: Mit der Lanze erreichen Sie im Gegensatz zu Walzenwaschanlagen oder manuellem Waschen alle Oberflächen. Allerdings erfordert die Hochdruckreinigung ein wenig Anstrengung wie auch Zeit und man muss sich geschickt anstellen, um nicht nass zu werden!

Ob zu Hause oder an einer Anlage, mit einer Lanze oder mit Walzen – das Autowaschen gehört zu den notwendigen Dingen, um das Auto in gutem Zustand zu halten. Die Wahl der Reinigungsmethode ist dabei natürlich jedem selbst überlassen, schließlich hat auch jeder andere Anforderungen und Erwartungen.